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23.03.2015 19:35

Tag der Erinnerung

In Gedenken an den Amoklauf in Winnenden im Jahre 2009 haben die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule gemeinsam mit den Referendarinnen Kerstin Kahler und Niki Sotiriou einen Tag (12.03.2015) gestaltet, an dem verschiedene Klassen über die Themen Mobbing und Cyber-Mobbing aufgeklärt wurden. Die Schülerinnen und Schüler der BFS41 haben sich seit Anfang Febru-ar ausführlich mit dem Thema auseinander gesetzt und dabei erkannt, was unter den Begriffen Mobbing und Cyber-Mobbing zu verstehen ist, welche Eigenschaften Opfer und Täter haben und welche Rolle Zuschauer als Möglichmacher einnehmen. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler Verhaltensregeln für ihre Klassengemeinschaft erarbeitet, die Ausgrenzung verhindern sollen. Dies war ihnen besonders wichtig, da sie die Tatsache sehr schockiert hat, dass der Amok-läufer von Winnenden ebenfalls ein Mobbingopfer war und keine andere Lösung fand, als das Be-gehen dieser grausamen Tat. Deshalb war es ihnen sehr wichtig, über das Thema Prävention zu sprechen und zu überlegen, wie eine Klassengemeinschaft entstehen kann, in der sich jeder wohl fühlt. Diese Überlegungen führten zu fünf grundsätzlichen Aussagen:

  • Wir akzeptieren jeden so, wie er ist!
  • Täter finden bei uns keine Anerkennung!
  • Wenn uns etwas nicht passt, sprechen wir darüber!
  • Wir helfen uns gegenseitig!
  • Wir gehen respektvoll miteinander um!

Die Ergebnisse dieser intensiven Erarbeitungsphase wurden am 12. März 2015 mittels Plakaten dem Publikum vorgestellt. Außerdem wurden Gedichte vorgelesen, in denen Mobbingopfer ihre Ge-fühle zum Ausdruck bringen. Damit die Besucher einen Eindruck der Folgen von Mobbing bekommen konnten, wurde von der BFS41 ein Stück über ein fiktives Mobbingopfer geschrieben, welches mittels eines Schattenspieles dargestellt wurde.In dem Stück geht es um Lina, ein schüchternes, zurückhaltendes Mädchen, das mitten im Schul-jahr die Schule wechselt. An der neuen Schule ist sie zunächst isoliert, bis eines der beliebten Mädchen sie anspricht und sie Freundinnen werden. Bald kommen auch andere Mitschülerinnen und Mitschüler hinzu und es bildet sich eine große Clique. Lina fühlt sich integriert und wohl an ihrer neuen Schule. Bis sie eines morgens in die Schule kommt und niemand aus ihrer neuen Clique mehr etwas mit ihr zu tun haben möchte. Da wird ihr klar, dass das Foto, welches ihr an der alten Schule bereits das Leben zur Hölle gemacht hat, wieder aufgetaucht ist. Alle lachen über sie, keiner spricht mehr mit ihr, sie ist alleine. Den Druck, der auf ihr lastet, kann sie nicht mehr aushalten. Sie bricht zusammen. Zwei Jungs zeigen Zivilcourage und helfen Lina.Abgerundet wurden diese Eindrücke durch ein weiteres Schattenspiel, indem Begriffe wie Unsicherheit, Angst und Ausgrenzung szenisch dargestellt wurden. Die Moderatorin entließ die Besucherinnen und Besucher mit den Worten „Wir hoffen, dass wir euch ein bisschen nachdenklich machen konnten!“.In Gesprächen nach der Verabschiedung der Besucherklassen hat sich gezeigt, dass die gewünschte Wirkung bei sehr vielen Besuchern eingetroffen ist. Ein großer Dank und Lob gilt den Schülerinnen und Schüler der BFS41 für ihr Engagement. Sie haben während der Erarbeitungsphase, im Laufe der Durchführung des Gedenktages und auch in seinen Pausen ein hohes Maß an Empathiefähigkeit bewiesen.

Kerstin Kahler

Die Schülerinnen und Schüler der BFS41 mit Kerstin Kahler und Niki Sotiriou