In der Kunst eine gemeinsame Sprache finden
Die Klasse der Höheren Handelsschule (HH16) des Berufskollegs Kaufmannsschule besuchte eine Woche lang die Förderschule Dahlener Straße in Mönchengladbach (Schwerpunkt: geistige Entwicklung), um mit dem Künstler Vaago Weiland im Rahmen des Jubiläums 125 Jahre Kaufmannsschule sogenannte Kulturwächter zu erstellen.
Unter der Anleitung von Frau Wagner haben sich ein Teil der Schüler mit Materialien wie Ton vertraut gemacht, um die Formen für die Köpfe zu fertigen. Sie sind in die Geheimnisse von Proportionen und Aufbau vorgedrungen und haben verschiedene Gesichtsausdrücke ausprobiert.
Eine andere Gruppe hat mit Vaago Weiland parallel dazu Holzstämme mit Hammer und Meißel bearbeitet, die dann den Torso der Skulpturen bilden. Die Schüler der unterschiedlichen Schulformen arbeiteten im Team und haben sofort Freundschaft miteinander geschlossen. „Das Annehmen des Anderen in seiner Seins-Form schafft die Voraussetzung für ein friedliches und harmonisches Miteinander“, so Frau Wagner.
Die Arbeit in einer Atmosphäre des Respekts hat Folgen: „Alle Schüler sind über Stunden entspannt aber hoch konzentriert bei der Sache“, beobachtet Wagner.
„Über die Kunst lernen die Jugendlichen Eigenschaften wie Disziplin und etwas miteinander zu erreichen“, zählt Vaago Weiland weitere Ziele auf.
„Das ist der Hammer“, so Okai Besim aus Krefeld, „so was habe ich noch nie gemacht. Und es ist wunderbar.“
Die Kulturwächter, die ihre Heimat an der Kaufmannsschule finden sollen, dokumentieren, dass sich äußere Umstände oftmals ändern, Identitäten jedoch Bestand haben und gleichzeitig schützenswert sind.
Gefördert wurde dieses außergewöhnliche Projekt durch den Verein zur Förderung von Bildung und Kultur, der Stadtsparkasse Mönchengladbach und dem Förderverein der Kaufmannschule Krefeld.
Michael Wagner